Für die Umwelt

Honigbiene„Wenn die Bienen verschwinden, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.“ – Dieses oft strapazierte Zitat, welches gern Albert Einstein zugeschrieben wird, ist so wohl kaum realistisch. Fakt ist jedoch, dass global gesehen die meisten Nutzpflanzen, die dem menschlichen Verzehr dienen, durch Bienen bestäubt werden – dabei spielt vor allem die Europäische Honigbiene in weiten Teilen der Welt eine zentrale Rolle, in Agrar-Nutzpflanzensystemen ist sie sogar unverzichtbar. Sollten diese Bestäuber also wegfallen würde die Menschheit deswegen nicht gleich aussterben, jedoch einen grossen Teil ihrer pflanzlichen Grundnahrungsmittel verlieren. Und damit nicht genug, denn Pflanzen produzieren Sauerstoff, halten das Wasser und die Nährstoffe im Boden, dienen als Futter für Tiere und vieles mehr. Zudem dienen Bienen anderen Tieren als Futterquelle. Bienen sind also wichtige Faktoren in der Umwelt. Ohne Bienen würden sich ganze Ökosysteme verändern, meist mit drastischen Folgen für die Artenvielfalt und letztendlich auch für den Menschen.

VarroamilbeNeben Monokulturen und Pflanzenschutzmitteln ist der grösste Feind der heutigen Honigbienen die in den 1970er Jahren aus Asien eingeschleppte Varroa-Milbe, gegen die alle nicht-asiatischen Honigbienen keine natürlichen Abwehrmechanismen besitzen. Dazu kommen durch Viren übertragene Krankheiten, die über die Milben direkt in das Blut (die Hämolymphe) der Bienenlarven gelangen. Kurzum: in unserer heutigen Kulturlandschaft kann die Honigbiene nur noch mit der Hilfe des Menschen existieren. Somit ist Imkern aktiver Umweltschutz. Und: neue Imker braucht das Land. Vor 100 Jahren gab es etwa doppelt so viele Imker wie heute, da es allgemein üblich war, ein paar Bienen für den Eigenbedarf zu halten. Auch ist die Imkerei durch die Varroa-Milbe nicht einfacher geworden, da zwar verschiedene Behandlungskonzepte im Einsatz sind, jedoch noch kein wirklich effektives Gegenmittel gefunden wurde und je nach Wetterlage Winterverluste durch nicht geglückte Varroa-Behandlungen mittlerweile leider dazu gehören.

Was kann man also tun? Helfen Sie mit, um Wild- und Honigbienen in unserer Region zu erhalten und zu fördern, schon kleine Gesten helfen oder unterstützen Sie uns mit Ihrer Spende. Setzen Sie sich gegen die Giftstoffe Neonicotinoide und Glyphosat ein. Werden Sie Imker.

BienenweideDie Biene ist ein Bioindikator für eine intakte Umwelt. Wo sich Wild- und Honigbienen wohl fühlen, grünt und blüht es, durch die Bestäubung gibt es mehr Früchte und Pflanzen, durch die Bienen gibt es mehr Tiere. Und eine intakte Umwelt ist letztendlich der grösste Gewinn für den Menschen.

 

 


Übrigens: das zu Anfang genannte Zitat „Wenn die Bienen verschwinden, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.“ tauchte erstmal 1965 in der französische Imkerzeitschrift „Abeilles et Fleurs“ (Bienen und Blumen) auf und wurde ein Jahr später in der irischen Imkerzeitung „The Irish Beekeeper“ wiederholt. Albert Einstein hatte damit nichts zu tun.

Quellen: – „Was wäre wenn? Die Bedeutung von Bienen und anderen Bestäubern für unsere Ernährung“, die biene. Das Fachmagazin für Imker, 12/2015
– „Die Selbstverteidigung der Bienen stärken“ von Cindy Hempp, die biene. Das Fachmagazin für Imker, 01/2016

Bienenfoto: © Holger Dankelmann